Heide (Kreis Dithmarschen in Schleswig-Holstein) – So etwas hat die beschauliche Stadt Heide (21 000 Einwohner) noch nicht erlebt. Ein Wildschwein rastete aus, verwüstete die Sparkasse und verletzte mehrere Menschen! 

Gegen 9.30 Uhr tauchten in der Innenstadt von Heide zwei Wildschweine auf. Das männliche Tier (70 Kilogramm schwer, zwei Jahre alt) schlenderte in die Fußgängerzone, das Weibchen verschwand bald Richtung Stadtrand.

Der Keiler kam nicht in friedlicher Absicht! Er verletzte vier Menschen, drei erlitten Bisswunden im Beinbereich, ein Mann verlor einen Teil seines Fingers.

Schreie, Bisswunden, eine zerstörte Sparkassen-Filiale

Nachdem das Wildschwein durch die Fußgängerzone und in verschiedene Geschäfte gestürmt war, endete der wüste Lauf in der Filiale der Sparkasse.

Kunden und Mitarbeiter mussten von der Polizei über Fenster und Drehleitern aus der Filiale gerettet werden! Eine Schiebetür aus Glas ging zu Bruch, Mobiliar flog umher, als das 70 Kilogramm schwere Tier dagegen rannte.

Als Filialleiter Ralf S. stürzte, biss ihn das Tier in die Kniekehle, einen Unterschenkel und Oberschenkel.

Rettungskräfte schlugen ein Seitenfenster ein, befreiten Filialleiter S. mit einer Drehleiter aus dem Gefahrenbereich. Er liegt schwer verletzt im Krankenhaus.

Doch warum kamen die Wildschweine überhaupt in die Stadt? Polizeisprecherin Merle Neufeld: „Die Tiere könnten möglicherweise im Zuge der Maisernte aus einem Feld aufgescheucht worden sein.“

Um 11 Uhr erschoss ein von der Polizei alarmierter Jäger den Keiler. Das Weibchen konnte bis zum Abend nicht gefunden werden und läuft wohl weiterhin frei herum – aber nicht im Stadtgebiet, daher gab die Polizei Entwarnung.

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