Wednesday, September 17, 2008

Brief von Dr. Martin Balluch

Fleisch/Milch/Eier...: Der gesundheitliche Aspekt

(Brief von Dr. Martin Balluch an Dr. Helmut Oberritter, Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Ernährung)

Betrifft: Medical Tribune Nr.49, 4.12.92, Seite 18

Sehr geehrter Herr Dr. Oberritter,

ich habe mit größtem Entsetzen Ihren Artikel in obengenannter Ausgabe des Medical Tribune, betitelt ,,Vegetarier - wie gesund leben sie wirklich?", gelesen. Ich selbst bin seit über zwei Jahren Veganer, nachdem ich davor schon etwa vier Jahre lang als Ovo-Lacto-Vegetarier gelebt hatte. Entsetzt bin ich deswegen, weil ich allein schon durch mein Leben und meine Erfahrungen mit Veganern in den letzten zwei Jahren, aber um so mehr mit Hilfe wissenschaftlicher Forschungsergebnisse, viele Behauptungen Ihres Artikels und vor allem die Schlußfolgerungen daraus, klar widerlegen kann. Ich hätte eigentlich erwartet, daß Sie in Ihrer Stellung viel mehr über die veganische Ernährung wissen, aber ich möchte zu Ihrer Entschuldigung gelten lassen, daß in Deutschland die veganische Bewegung ja vergleichsweise in den Kinderschuhen steckt. Ich darf Sie darauf aufmerksam machen, daß es hier in England etwa eine Million Veganer gibt, und daß daher der Erfahrungsschatz der hiesigen Veganischen Gesellschaft viel höher ist, als irgendwo anders am Kontinent.

Ich bin Veganer geworden um genau das zu widerlegen, was Sie in Ihrer Zusammenfassung anführen, nämlich, daß der Mensch auf tierische Lebensmittel angewiesen wäre. Das ist nicht nur nicht der Fall, sondern, mehr noch, die veganische Lebensweise hat sich wissenschaftlich als die viel gesündere entpuppt. Somit stehen wir vor der erfreulichen Situation, daß die moralisch richtigere Lebensweise auch noch die gesündere ist (Argumente warum die die veganische Lebensweise als die moralisch richtigere bezeichne finden Sie im Appendix). Im übrigen ist die Variation der Speisen bei Veganern viel größer als bei typischen Fleischfressern, weshalb mir die von Ihnen verwendete Bezeichnung ,,gemischte Kost" für die Nahrung letzterer nicht angebracht erscheint.

Der Wichtigkeit zufolge, die ich diesem Themenkreis beimesse, werde ich Ihnen im Detail meine Argumente anführen. Zuerst möchte ich von meinen persönlichen Erfahrungen erzählen, die ja schon ausreichen um Sätze wie ,,der Mensch ist auf tierische Lebensmittel angewiesen" zu widerlegen. Nachdem ich, als Mensch, nicht auf tierische Lebensmittel angewiesen bin, ist dieser Satz schon widerlegt. Ich werde aber auch in diesem Zusammenhang von den statistisch wesentlich signifikanteren Erfahrungen der Veganischen Gesellschaft berichten. Danach möchte ich Ihnen anhand wissenschaftlicher Untersuchungen beweisen, daß der Mensch evolutiv offenbar noch nicht an das Essen von Fleisch anderer Tiere angepaßt ist, weil diese Art der Ernährung zu schweren gesundheitlichen Beeinträchtigungen führt. In der Folge werde ich auf jedes einzelne Ihrer Argumente, mit denen Sie gesundheitliche Nachteile der veganischen Ernährung aufzeigen wollten, eingehen und sie ebenfalls, eines nach dem anderen, anhand wissenschaftlicher Untersuchungen widerlegen. Ich bin im übrigen jederzeit bereit, mich Gesundheitstests Ihrerseits zu unterziehen, wenn das dazu beitragen kann, Sie davon zu überzeugen, daß der Mensch völlig problemlos und gesund veganisch leben kann. Allein schon dieser Umstand mußte eigentlich Anbetracht der oben angeführten Argumente jeden anständigen Menschen zum Veganer konvertieren.

Ich bin männlich, 28 Jahre alt, 100kg schwer und l.91m groß. Ich betreibe im Mittel 17 Stunden pro Woche Sport und bin auch, als begeisterter Bergsteiger, pro Jahr etwa 35 Tage in den Alpen unterwegs. Bei diesen Angaben werden Sie mir sicher zustimmen, daß ich eher zu jener Bevölkerungsgruppe gehöre, die die höchsten Ansprüche an ihre Proteinversorgung stellt. Ich bin bei all dieser Tätigkeit aber kerngesund und spüre keinerlei Mangelerscheinungen. Offenbar ist mein Proteinbedarf ausreichend gedeckt, im Widerspruch zu Ihrer Bemerkung, daß es bei Veganern ,,zu einem Engpaß in der Proteinversorgung" kommt. Ich darf hinzufügen, daß ich dabei keineswegs zum Beispiel Getreide und Hülsenfrüchte nur im Verhältnis 56:44 zu mir nehme, ganz im Gegenteil, ich esse einfach was mir schmeckt in Kombinationen wie sie sich gerade ergeben, ohne irgendwie darüber nachzudenken, oder auch nur darüber Bescheid zu wissen.

In meinem Bekanntschaftskreis leben etwa 30 Menschen veganisch, manche schon seit zwei Jahrzehnten, die es genauso halten wie ich obwohl die meisten davon nicht im gleichen Ausmaß sportlich aktiv sind. Wir nehmen keine extra Tabletten oder eine andere Art künstlicher Nahrungsanreicherung zu uns, und sind trotzdem durchwegs gesund und munter. In der Tat, es gibt sogar sehr viele Beispiele von (zumeist britischen) Spitzensportlern, die Veganer sind (siehe The Vegan, Winter 1992): die professionellen Footballer Neil und John Robinson, der Boxer Harry Bonnie, der Ringer Jack Mc Clelland, die britische Meisterin im Armdrücken Katherine Monbiot, die beste britische Marathonläuferin Sally Eastall, um nur einige zu nennen. Die berühmtesten Veganer sind Carl Lewis, der vielleicht beste Sprinter und Weitspringer der Welt, und die Rocksängerin Madonna, die bei ihren Konzerten und Tanzauftritten sicherlich auch einiges an körperlicher Leistung bieten muß. Daneben kann Sie die Veganische Gesellschaft mit allen möglichen weiteren Daten versorgen, so gibt es zum Beispiel Familien, die bereits in der dritten Generation gesund veganisch leben, und auch viele Hunde und Katzen in meinem Bekanntenkreis erfreuen sich, als Veganer, bester Gesundheit. Angesichts dieser meiner Erfahrungen verzeihen Sie mir vielleicht meine Entrüstung über den Satz ,,der Mensch ist auf tierische Lebensmittel angewiesen". Eines habe ich jedenfalls in den letzten zwei Jahren gelernt, nämlich, daß dieser Satz falsch ist, und zwar total falsch.

Es gibt eine große Zahl von Erkrankungen, die direkt mit dem Fleischkonsum zusammenhängen. Phillips et al. (1978) haben zum Beispiel gefunden, daß man, jedenfalls in Nordamerika, als Vegetarier das Risiko auf Herzinfarkt auf 12% reduzieren kann. Dabei stammt dieser unglaubliche Unterschied nicht vom viel zu hohen Fleischkonsum: Snowdon et al. (1964) fanden, daß der größte Sprung zum höheren Herzinfarktrisiko zwischen den Vegetariern und denen liegt, die nur einmal pro Woche Fleisch essen. Danach, bei einer höheren Anzahl von Fleischmahlzeiten pro Woche, saturiert das Herzinfarktrisiko langsam. Für Veganer sieht die Situation sogar noch besser als für Ovo-Lacto-Vegetarier aus. Sacks et al. (1985) konnten zeigen, daß Milchprodukte die Hauptquelle für saturierte Fette und Cholesterol in 75 Ovo-Lacto-Vegetariern waren, die auch prompt höhere Werte als die Veganer aufwiesen. Umfaßte die vorher zitierte amerikanische Studie ,,nur" 25,000 Menschen, so gibt es eine japanische Untersuchung, Hirayama (1985), die 122,261 Männer 16 Jahre lang studierte. Das Ergebnis zeigte, daß jene, die weder rauchen noch trinken aber Fleischfresser sind um 30% eher an Herzinfarkt sterben als Vegetarier. Eine ähnliche Untersuchung in England, Burr et al. (1988), fand ähnliche Ergebnisse. Aber am weitreichsten ist wahrscheinlich eine kürzlich publizierte Untersuchung in China (New Scientist, 8 Dezember 1990), in der zehn Jahre lang in großem Detail 3% der chinesischen Länder studiert wurden, deren Bevölkerung sich dabei als im wesentlichen veganisch entpuppte. Kurz zusammengefaßt zeigte die Studie, daß die Chinesen etwa 22% weniger Protein, 64% weniger Fett, 75% mehr Kohlehydrate und 157% mehr Fasern als der typische Amerikaner zu sich nehmen. Dabei war Herzinfarkt, sowie Diabetes und verschiedene Krebsarten, praktisch unbekannt. Der typische Chinese nimmt zweimal mehr Eisen als der durchschnittliche Amerikaner auf, so daß die diesbezügliche Anämie ebenso praktisch unbekannt ist. Und obwohl die Aufnahme von Kalzium nur halb so groß ist wie in Amerika, gab es keine Anzeichen von Osteoporose. Als Schlußfolgerung bemerkt einer der Autoren, Dr. T. Campbell (übersetzt zitiert): ,,Wir, die Menschen. sind im wesentlichen eine vegetarische Tierart und sollten eine große [Seite 2] Vielfalt von pflanzlichen Lebensmitteln zu uns nehmen und die Einnahme von tierischen Lebensmitteln minimieren."

Kjeldsen-Kragh et al (1991) und Skoldstam (1986) wiesen beide eine Verbesserung von Arthritis nach, nachdem die Patienten auf eine veganische Ernährung umgestiegen waren. Eine australische Untersuchung, Armstrong et al. (1977), zeigte, daß Vegetarier einen wesentlich geringeren Blutdruck haben, der sogar mit dem Alter eher abnimmt als rapide anzusteigen, wie es beim typischen Fleischfresser der Fall ist. Dieses Resultat, das von unzähligen weiteren Arbeiten bestätigt wird, zeigt, daß die durch Bluthochdruck entstehende Gesundheitsgefährdung gerade im Alter bei Vegetariern wesentlich geringer ist. Fleischkonsum erhöht auch ganz wesentlich das Krebsrisiko. Doll und Peto (1981) zeigten epidemologisch, daß 35% aller Krebserkrankungen beim Menschen auf falsche Ernährung zurückzuführen sind - das ist der höchste Prozentsatz aller untersuchten Ursachen. Gregor et al. (1985) konnten Magenkrebs auf Fleischkonsum zurückführen, Willett et al. (1990) Dickdarmkrebs, Phillips et al. (1983) Darmkrebs, Brustkrebs und Prostatakrebs. Lubin et al. (1981) zeigten zum Beispiel, daß, selbst wenn man nur zwischen einmal pro Woche und einmal pro Monat Fleisch zu sich nimmt, das Brustkrebsrisiko um einen Faktor 1.76 im Vergleich zu einem Fleischkonsum von weniger als einmal pro Monat steigt. Corea (1981) wies in einer massiven Untersuchung von 41 verschiedenen Ländern nach, daß tierische Lebensmittel im Gegensatz zu pflanzlichen positiv (0.84) mit Brustkrebs korrelieren. Aber auch ganz andere schwere Erkrankungen wie Diabetes zum Beispiel stehen mit dem Fleischkonsum in Zusammenhang. Snowdon et al. (1985) untersuchten 25.698 erwachsene Amerikaner 21 Jahre lang und kamen zu dem Schluß, daß Vegetarier 45% des Risikos des amerikanischen Durchschnittsbürgers haben, an Diabetes zu erkranken. Park beschreibt in einem Artikel im New Scientist vom 22. August 92, daß Dosch et al. eine Verbindung zwischen Proteinen der Kuhmilch und Diabetes bei Kleinkindern nachweisen konnten. Pixley et al. (1985) fanden, daß Fleischfresser zweieinhalb mal eher Gallensteine als Vegetarier. Havala er al. (1988) fanden, daß Veganer weniger an Nierensteinen, Gallensteinen, dieverticular disease und Osteoporose leiden als Fleischfresser. Sie sehen, selbst die von Ihnen zitierte Osteoporose gefährdet Fleischfresser viel eher, weil ein hoher Proteinkonsum die Fähigkeit Kalzium zu absorbieren stark herabsetzt, wie Hegsted und Schuette (1981) zum Beispiel gezeigt haben. Marsh et al. (1988) zeigten sogar, daß Frauen, die zumindest 20 Jahre lang Vegetarier waren, bis zu ihrem 80. Lebensjahr im Mittel nur 18% ihrer Knochensubstanz verloren haben, verglichen mit 35% bei Fleischfressern. Wahrend die Frauen der Bantu als Vegetarier nur 350mg Kalzium pro Tag zu sich nehmen, und keine von ihnen an Osteoporose leidet (siehe auch die chinesische Studie oben), haben die ausschließlich fleischfressenden Eskimos mit über 2000mg Kalzium pro Tag eine der höchsten Osteoporoseraten der Welt (Mazess et al. 1974).

Nach dem Bericht des US Surgeon General stehen 70% aller Todesfälle in den USA direkt oder indirekt mit dem Konsum tierischer Lebensmittel in Zusammenhang (Report erhältlich von Beyond Beef, 1130 l7th St., NW, Suite #300 Washington, D.C. 20036). Wie kann man sich erklären, daß tierische Lebensmittel so verheerende Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit haben.? Roberts (1990), der Chefredakteur des American Journal of Cardiology, gibt dazu die folgende Antwort (übersetzt zitiert): ,,Obwohl die Menschen Fleisch essen sind wir keine natürlichen Fleischfresser. Wir sind dafür entwickelt Pflanzen und Früchte zu essen! Wieviel Fett echte Fleischfresser auch immer zu sich nehmen, sie entwickeln nie Arterienverkalkung. Es ist unmöglich, zum Beispiel, bei einem Hund Arterienverkalkung auszulösen, selbst wenn man ihm 100 Gramm Cholesterol und 120 Gramm Butterfett zu seiner täglichen Fleischration hinzufügt (das ist ungefähr 200 mal mehr als der Durchschnittsamerikaner an Cholesterol täglich zu sich nimmt). Im Gegensatz dazu entwickeln Pflanzenfresser sofort Arterienverkalkung, wenn man ihnen eigentlich für natürliche Fleischfresser bestimmtes Cholesterol und Fett verfüttert." ,,Daher, obwohl wir glauben und auch so handeln als wären wir Menschen welche, sind wir keine natürlichen Fleischfresser. Wenn wir ein Tier töten, um es zu essen, dann töten wir uns selbst, weil deren Fleisch, das Cholesterol und saturierte Fette enthält, nie für uns Menschen, die wir natürliche Pflanzenfresser sind, bestimmt war. Das ist doch ein interessantes Argument, oder?

Neben dieser offenbar natürlichen Reaktion des Körpers auf widernatürliche Nahrung gibt es noch eine ganze Palette weiterer Gesundheitsrisiken. die mit dem Konsum von tierischen Lebensmitteln einhergehen. Immer wieder gibt es Hormonskandale, die die Gefährdung der Fleischfresser durch die Abgabe von Wachstumshormonen an die Nutztiere aufdecken. Ebenso hinlänglich bekannt ist die Belastung der Gesundheit, die durch die ständige Abgabe von antibakteriellen Mitteln an die Nutztiere entsteht. Dieser Umstand hat übrigens auch zur Folge, daß immer mehr und mehr Stamme von resistenten Bakterien entstehen, die dann auch die Gesundheit von Veganern gefährden. Die Bedrohung durch Salmonellen ist ebenfalls sehr groß: In den USA gibt es derzeit etwa 2,5 Millionen Fälle von Salmonellenvergiftung pro Jahr, von denen 500,000 zu Krankenhausaufenthalten und 9000 zum Tode führen (Project censored, 1989). Laut Independent vom 31. Juli 1992 ist die Anzahl von Salmonellenvergiftungen im Jahr 1992 um 25% gegenüber dem Jahr 1991 gestiegen. Zu diesen schon länger bekannten Gefahren gesellte sich kürzlich eine neuere, die bovine spongiform encephalopathy, kurz BSE. Bei dieser Rinderkrankheit zerfällt das Gehirn der infizierten Rinder langsam im Laufe von mehreren Jahren. Eine entsprechende spongiform encephalopathy gibt es auch beim europäischen Menschen, die Creuzfeldt-Jakob Erkrankung, beim Schaf ebenso, Scrapie, und bei den Menschen aus Papua Neu Guinea auch, genannt Kuru. Dealler et al. (1991) wiesen den Zusammenhang dieser Krankheiten nach, und, daß sich auch über die Barrieren der Tierarten hinweg Individuen mit diesen Erkrankungen anstecken können. So eine Ansteckung ist speziell auch über die Nahrungsaufnahme des Fleisches eines erkrankten Individuums möglich. In England gibt es mittlerweile schon mehr als 100,000 Fälle von BSE bei Kühen (mit weiteren 900 Fällen pro Woche, siehe New Scientist vom 13. Juni 1992) - und derzeit etwa 9000 Todesfälle pro Jahr durch die Creutzfeldt-Jacob Krankheit (The Lancet 1990,336). Wegen der langen Inkubationszeit der BSE kommen mit Sicherheit auch infizierte Tierkadaver in den Handel. Dealler et al. (1991) schätzen, daß derzeit etwa einer von 200 Fleischfressern in England BSE infiziertes Fleisch zu sich nimmt. Etwas exotischer aber trotzdem bemerkenswert ist die Möglichkeit, als Nicht-Veganer vermehrt an Leukämie zu erkranken. Gardner (1982) fand, daß in den USA praktisch alle Hühner in der Massentierhaltung an Hühnerleukämie und 60% der Rinder an Rinderleukämie leiden. In erster Linie scheinen allerdings die Menschen, die beruflich mit diesen infizierten Nutztieren zu tun haben, gehäuft an Leukämie zu erkranken (siehe Cox für eine detaillierte Diskussion). Es gibt eine Unzahl weiterer Viruserkrankungen am Menschen, deren Entstehung man auf Infektionen durch Tiere zurückführen kann, wie T-W-Fiennes (1978) beschreibt, zum Beispiel Grippe auf Pferdekontakt, Masern auf den Rinderpestvirus der Rinder, Cholera auf Schafe und Kühe. Interessanterweise gibt es auch nach Grote (1989) einen HIV ähnlichen Virus bei Schafen und bei Rindern. Der Autor äußert dabei die Meinung, daß eine (die ursprüngliche?) Aids-Infektion des Menschen auf diesem Wege nicht ausgeschlossen werden kann.

Zu diesen eher schwerwiegenden Erkrankungen gesellen sich noch eine Unmenge leichterer, die ebenfalls mit dem Konsum tierischer Lebensmittel zusammenhängen. Burkitt et al. (1972) konnte die Wichtigkeit von Fasern, die in tierischen Lebensmitteln überhaupt nicht vorkommen aber in der veganischen Ernährung dominieren für die Verdauung nachweisen. Die typische Verweilzeit der Nahrung im durchschnittlichen Fleischfresser ist zweimal länger als jene der Vegetarier. Dabei ist die Stuhlmenge der Vegetarier etwa 2 1/4 mal größer als die der Fleischfresser. Kein Wunder, daß 40% aller Briten an Verstopfung leiden, von denen die Hälfte auf Abführmittel angewiesen sind (NACNE 1983). In der Folge kann das zu Blinddarmentzündung, diverticular disease oder sogar Darmkrebs, nach dem Lungenkrebs die zweithäufigste Todesursache in der westlichen Welt, führen. Antikörperkomplexe im Blut, die sich durch die Ernährung von Kleinkindern mit Kuhmilch bilden, können später zur Entwicklung von Allergien. wiederkehrenden Infektionen und Arterienverkalkung führen, sowie [Seite 3] die Gelenke schädigen oder die Wirkung der Nieren beeinträchtigen (Delire et al. 1978). Ein Bericht vom London Hammersmith Hospital (Woo 1982) beschreibt einen Patienten, dessen Arthritis und vielfache Medikamentenallergien durch das Absetzen von Milchprodukten in seiner Nahrung wesentlich verbessert werden konnten und sich umgekehrt. bei Wiederaufnahme derselben in der Nahrung, wieder verschlechterten.

Ich möchte mich nun der Kritik Ihrer Argumente zuwenden. Einer der wesentlichen Schlüsse aus Ihrem Artikel ist. daß Kinder und schwangere Frauen nicht nur nicht veganisch, sondern sogar nicht ohne dem Fleisch anderer Tiere leben können, ohne ein Gesundheitsrisiko zu haben. Sanders (1983) untersuchte veganisch aufgewachsene Kinder und fand, daß sie alle bei bester Gesundheit waren. Diese Kinder waren im Mittel etwas kleiner und leichter als die fleischfressend erzogenen Kinder, allerdings hielt sich das im normalen Rahmen. Eine angebotene Erklärung für diesen Unterschied ist, daß die veganischen Kinder generell länger an der Brust gestillt wurden. Hamill (1977) konnte zeigen, daß diese Entwicklung allgemein für länger an der Brust gestillte Kinder gilt. Dwyer et al. (1980) untersuchten das mentale Alter und den Intelligenzquotient von veganischen Kindern. Das mittlere mentale Alter und der IQ lag bei 119, also weit über dein Durchschnitt. Die Autoren schlossen daraus, daß die veganische Ernährung die schnelle Entwicklung dieser Kinder zumindest begünstigt hat. Alle anthropometrischen und klinischen Messungen waren normal bei diesen Kindern. Es gibt tatsächlich ein paar Untersuchungen, aus denen man schließen könnte, daß die veganische Ernährung nicht ausreicht. Meines Wissens nach fanden sich bei all diesen Studien letztendlich andere Ursachen, die für die Unterversorgung der Kinder verantwortlich waren. Zum Beispiel berichten Roberts et al. (1979) von vier Fällen, in denen Kinder nicht ausreichend ernährt worden waren. Es handelte sich allerdings in allen vier Fällen um Frutarianer oder Makrobiotiker und nicht um Veganer. In einem der Fälle konnte sich das Kind, auf eine veganische Ernährung umgestellt, bis zum Alter von zwei Jahren völlig erholen. Berkelhamer et al. (1975) berichten von einem Kind in Chicago, daß von veganischen Eltern nicht ausreichend energiereich ernährt worden war. Bei Umstellung auf eine richtige veganische Ernährung erholte sich das Kind sofort. Die Autoren betonen, daß die Ärzteschaft dem Veganismus gegenüber viel offener sein und falsche Vorurteile ablegen sollte. Als Schlußfolgerung läßt sich sagen, daß bei der veganischen Ernährung von Kleinkindern darauf Acht gegeben werden sollte, daß sie eine adäquate Energiemenge aufnehmen. Nahrung mit geringer Energiedichte kann den kleinen Magen füllen, bevor eine ausreichender Energiemenge aufgenommen werden konnte. Deshalb sollte man eher energiereiche Nahrungsmittel wie Hülsenfrüchte, Getreide, Nüsse und Körner verwenden. Hält man sich aber an diese einfache Vorschrift, so können Kinder ohne Probleme in bester Gesundheit veganisch aufgezogen werden, wie nicht nur einige wissenschaftliche Studien belegen (siehe vorher, aber auch Fulton et al. 1980, Sanders et al. 1981), sondern wie auch meine persönliche Erfahrung zeigt. Was die Schwangerschaft betrifft, so gibt es ebenfalls mehrere Studien, die belegen, daß veganische Frauen gesunde Kinder zur Welt bringen. Carter et al. (1987) untersuchten eine veganische Kommune in Tennessee und kamen zu dem Schluß, daß die veganische Ernährung. weit davon entfernt schädlich zu sein, nicht nur zu gesunden Kindern führt, sondern sogar vorteilhaft ist, indem sie die Fälle von pre-eclampsia, die wegen der Blutunterversorgung der Plazenta häufig Frühgeburten einleitet, stark reduziert. Seit 1978 sind allerdings vier Fälle publiziert, in denen veganische Mütter während der Schwangerschaft und dem Stillen ihr Kind mit dein Vitamin B12 unterversorgten, obwohl sie selbst gesund blieben. Es ist daher wichtig, daß schwangere veganische Frauen von diesem möglichen Problem wissen und sich entsprechend mit B12 versorgen. Das kann entweder durch Nahrung, die natürlich dieses Vitamin enthält, wie Germextrakt, Seetang, Pecan-Nüsse oder getrocknete Feigen, oder durch künstlich B12-angereicherte Nahrung geschehen. Es gibt auch veganische B12-Vitaininpräparate.

Damit ist ein weiteres Ihrer Argumente angesprochen. das Vitamin B12. Sie behaupten in Ihrem Artikel. daß dieses Vitamin ,,ausschließlich in tierischen Lebensmitteln vorkommt". Diese Aussage ist sicherlich falsch. Getreide. Nüsse, Hülsenfrüchte und Gemüse enthalten generell kein B12, solange sie nicht von B12 produzierenden Mikroorganismen kontaminiert sind. Wie aber schon oben ausgeführt, enthält eßbarer Seetang (z.B. nori und wakaine), Germextrakt, Pecan-Nüsse und getrocknete Feigen B12 in ausreichendem Maße. Auch in gegärten Soyaprodukten wie Tempeh, Miso und Shoyu. sowie in Gerstenmalz, Sauerteig und Petersilie kommt B12 vor. Eine wichtige Quelle für B12 sind Sprossen jeder Art, die allein schon deshalb für Veganer von besonderem Interesse sind, weil sie bis zu 700% des Vitamingehalts der entsprechenden Samen aufweisen. Trinkwasser kann auch B12 enthalten. Kleinere Mengen von B12 finden sich auch Bier, Cider, Wein, Germ und Tofu. Dazu gibt es eine große Vielfalt von B12 angereicherten Nahrungsmitteln, die auch für den Veganer akzeptabel sind. Überall (in England) gibt es TVP, Sojamilch und -margarine zu kaufen, die mit mehr als der empfohlenen Mindestmenge von B12 angereichert sind. Aus dem eben Gesagten läßt sich zwar schlußfolgern, daß relativ wenige veganische Nahrungsmittel B12 enthalten, aber das ist normalerweise kein Problem für Veganer, weil der menschliche Körper auch nur sehr wenig von diesem Vitamin benötigt. Es ist bekannt, daß B12 in der Leber auf Jahre hinaus als Vorrat gespeichert werden kann. Ein mit Germextrakt bestrichenes Brot genügt schon um den täglichen Bedarf an B12 zu decken. Außerdem gibt es Hinweise darauf, wie Albert et al. (1980) in der Zeitschrift Nature berichten, daß der menschliche Körper durch bakterielle Tätigkeit im Darm in der Lage sein könnte ausreichende Mengen an B12 zu erzeugen. Bemerkenswert ist jedenfalls, daß in der Literatur weniger als 30 Fälle von B12-Defizit beschrieben sind, obwohl es ja allein in England eine Millionen Veganer gibt. Ein B12-Mangel bei Veganern ist immer noch so selten, daß jeder einzelne Fall eine Publikation wert ist. Generell gilt, daß es mehr Fälle von B12-Mangel durch Unfähigkeit es im Körper zu absorbieren gibt, als durch zu geringe Aufnahme in der Nahrung (Langley 1991).

Neben einem B12-Defizit bei der veganischen Ernährung behaupten Sie einen ,,Engpaß in der Proteinversorgung". Ihr Hauptargument scheint mir weniger auf die aufgenommene Menge an Protein abzuzielen, als vielmehr darauf, daß die pflanzlichen Proteine nicht alle essentiellen Aminosäuren enthalten. So geben Sie zum Beispiel an, daß man Mais und Bohnen genau im Verhältnis 56:44 mischen muß, um ein vollwertiges Protein zu erhalten. Diese Meinung entspricht genau der alten, traditionellen Ansicht aus den frühen Jahren der Forschung in Proteinqualität, die aus Experimenten an Ratten abgeleitet wurde. Aber Ratten sind eben keine Menschen und haben, unter anderem durch das schnelle Wachstum nach der Geburt bedingt, andere Anforderungen an ihre Ernährung (siehe dazu Vaghefi et al. 1974). Nur 7% der Kalorien der menschlichen Muttermilch stammen von Proteinen, während Rattenmuttermilch 20% in Proteinform enthält. Nach demselben Extrapolationsverfahren von Ratten auf Menschen wurde daher, weil Rattenkinder mit menschlicher Muttermilch nicht überleben würden, die Muttermilch für Menschenkinder ebenso inadäquat sein! Eduards et al. (1971) zeigten, daß 12 Testpersonen bei einer rein veganischen Ernährung, bei der 76% des Proteins nur durch Weizen bereitgestellt wurde, bei bester Gesundheit blieben. Falls 20% der Proteine durch Bohnen, Reis und Erdnüsse anstelle durch Weizen zugeführt wurde. änderte sich nichts an dem Bild. Lee et al. (1971) konnte sogar zeigen, daß Testpersonen bei einer Diät, bei der Reis die einzige Proteinquelle darstellte, alle essentiellen Aminosäuren (außer Lysin) zwischen 2 und 4.5 mal in der von der WHO vorgeschlagenen Menge aufwiesen - Lysin trat ,,nur" in 1.5 mal der empfohlenen Menge auf. Derselbe Versuch bei Ratten zeigte eine Unterversorgung der Ratten an. Die American Dietetic Association hebt hervor, daß bei der veganischen Ernährung die Kombination verschiedener Proteine bei jeder Mahlzeit nicht notwendig ist, solange eine Variation von proteinreichem Essen über den Tag hinweg eingenommen wird (Havala et al. 1988). Verschiedenste Studien wiesen nach (Abdulla et al. 1981. Roshanai et al. 1984, Lockie et al. 1985, Ranii et al. 1986 und Sanders et al. 1987), daß die Proteinaufnahme von Veganern pro Tag, als Anteil der Gesamtenergieaufnahme, nahe bei den empfohlenen Richtwerten der WHO und der NACNE (d.i. das National Advisory Committee on [Seite 3] Nutrition Education Großbritanniens) liegt, während Ovo-Lacto-Vegetarier und Fleischfresser mehr Proteine zu sich nehmen, als die Richtlinien nahelegen. Bei dem Veganer kommt es also weder zu "einem Engpaß in der Proteinversorgung", noch ist für ihn "ein umfangreiches Ernährungswissen" nötig, um gesund zu leben.

Weiters erwähnen Sie eine Unterversorgung an Kalzium. Im Gegensatz zu dieser Ihrer Behauptung gibt es keinen einzigen Bericht über Kalziummangel bei einem erwachsenen Veganer in der Literatur! Es gibt eine große Menge an kalziumreichen pflanzlichen Lebensmitteln und Tofu zum Beispiel enthält vier mal mehr Kalzium als Kuhmilch. Viele Studien (siehe oben) wie z.B. Breslau et al. (1988) wiesen nach, daß tierisches Protein (bei dieser Studie sogar im Gegensatz zu pflanzlichen) zu einem erhöhten Kalziumverlust im Urin führt. Daher müssen Veganer auch weniger Kalzium in der Nahrung aufnehmen. Die veganische Ernährung kann sogar leicht den erhöhten Kalziumbedarf von Kindern decken (Truesdell et al. 1985). Kalzium ist also sicher kein Problem für Veganer.

Eisen erscheint auch in Ihrer Mängelliste bei Veganern. Eine ganze Reihe verschiedener pflanzlicher Lebensmittel sind reich an Eisen. Eine Zeitlang dachte man, daß ein hoher Fasergehalt wie in der veganischen Nahrung die Absorption von Eisen verhindert. Kelsay et al. (1979) zeigten allerdings, daß, genau umgekehrt, ein hoher Fasergehalt in der Nahrung die Absorption von Eisen begünstigt. Ebenso stört ???bst eine große Menge von Phytat, wie früher fälschlich angenommen, das Eisengleichgewicht im Körper nicht, wenn eine gewisse, von Veganern leicht erreichte, Mindestmenge an Eisen aufgenommen wird (Hussain et al. 1959). Darüber hinaus begünstigt Vitamin C, das Veganer viel reichhaltiger zu sich nehmen als Fleischfresser, die Absorption, im Fall von 4.5oz Karfiol (entsprechend 60mg Vitamin C) sogar um das dreifache (siehe Hallberg et al. 1986). Veganer nehmen daher viel Eisen über ihre Nahrung auf - mehr als zweimal die empfohlene Mindestmenge pro Tag (siehe z.B. Carlson et al. 1985 oder Rana et al 1986). Studien der Hämoglobinkonzentration im Blut von Veganern zeigen, daß die Veganer völlig gesund sind und im Bereich der Norm liegen (Sanders et al. 1978) bzw. sogar höhere Konzentrationen aufweisen als Menschen, die tierische Lebensmittel zu sich nehmen (Anderson et al. 1981).

Vitamin D, dessen Mangel Sie ebenfalls bei Veganern konstatieren, kommt tatsächlich nur in tierischen Lebensmitteln vor (Vitamin D3). In England hat nach dem Gesetz jede Margarine mit Vitamin D angereichert zu sein, ebenso gibt es viele für Veganer akzeptable Produkte, die mit Vitamin D angereichert sind, wie gewisse Margarinen und Sojamilch. Allerdings sind Nahrungsmittel als Quelle für Vitamin D relativ unwichtig. Die wichtigste Quelle ist das UV-(Tages)-Licht, das in der Haut Vitamin D2 erzeugt. Die meisten Menschen (MAFF 1985), inklusive Kleinkindern (Lawson 1978), brauchen kein Vitamin D zusätzlich aus der Nahrung. Dabei genügt das normale Licht eines wolkigen Tages schon, um, je nach Hautfarbe des Menschen, genügend Vitamin D2 in der Haut zu erzeugen. _Und ein Ferientag in der Sommersonne läßt das Serumlevel von Vitamin D um das zwei- bis dreifache ansteigen (Langley 1991). Es gibt Berichte von Rachitis aufgrund Vitamin D Mangels bei veganischen Kindern. Aber die sind nicht häufiger als bei Kindern mit anderer Ernährungsweise. Es gibt allerdings keine Meldungen von Osteomalacia, die auf eine veganische Ernährung zurückzuführen wären. Vielmehr existieren mehrere Vergleichsstudien, die zeigen, daß Veganer eine zu Fleischfressern völlig vergleichbare Knochenstärke und -dicke haben (Ellis et al. 1974). Vitamin D ist daher ebenfalls kein Problem für Veganer jeden Alters und Geschlechts.

Zuletzt möchte ich noch auf die von Ihnen genannten Erkrankungen, nämlich Osteoporose, Anämien und Ödeme, eingehen, von denen Veganer Ihrer Meinung nach aufgrund ihrer Ernährung bedroht wären. Zur Osteoporose habe ich ja schon oben ausgeführt, daß Fleischfresser von Ihr sogar viel eher bedroht sind, als Veganer. Letztere nehmen zwar relativ weniger Kalzium in der Nahrung auf, können es aber aufgrund der geringeren Proteinaufnahme viel besser absorbieren als Fleischfresser, und haben daher in Summe eine höhere Kalziumabsorption. Es gibt, wie gesagt, in der Literatur überhaupt keine Berichte von Osteoporose bei erwachsenen Veganern. Diese Erkrankung ist daher sicher kein Problem für Veganer (Ellis et al. 1974).

Eine durch Eisenmangel hervorgerufene Anämie gibt es, wie oben schon ausgeführt, bei Veganern nicht. Im Gegenteil, einige Studien wiesen nach (WHO 1985. Oski 1985). daß die Milch von Kühen. die selbst etwa 0,5mg Eisen pro Liter enthält. von dem nur 5-10%, absorbiert werden können, sogar die Absorptionsfähigkeit von Eisen aus anderen Nahrungsmittel herabsetzt. Daher führt die Aufnahme von Kuhmilch bei zwei von drei Kleinkindern zu einer Eisenmangel-Anämie (Bunter 1970). auch wenn die Kinder sonst mit eisenangereicherter Nahrung versorgt wurden. Sadowitz et al. (1983) fanden, daß je länger die Beigabe von Kuhmilch in die Nahrung von Kleinkindern hinausgezögert wird. desto weniger wahrscheinlich entwickelt sich eine Anämie aufgrund von Eisenmangel. Bei bis zu 6 Monaten alten Kindern, die mit Kuhmilch gefüttert worden waren, fanden auch diese Autoren eine 60% Rate einer solchen Anämie.

Eine durch Vitamin B12 Mangel hervorgerufenen Anämie tritt allein schon deshalb bei Veganern nicht auf, weil, wie oben ausgeführt die Versorgung mit diesem Vitamin normalerweise gewährleistet ist. Abgesehen davon ist bekannt, daß Folat (folic acid) gegen eine solche Anämie schützt. Folat kommt in der veganischen Nahrung sogar um die Hälfte reichhaltiger vor, als bei der durchschnittlichen Ernährung mit tierischen Lebensmitteln (Rana et al. 1986 oder Sanders et al. 1987). Eine von vielen Studien über langjährige Veganer, die keinerlei Mangelerscheinungen des Vitamin B12 zeigten, ist z.B. Sanders et al. (1978). In dieser Arbeit finden Sie auch weitere Referenzen über ähnliche Studien mit gleichem Ergebnis.

Zuletzt nennen Sie noch Ödeme als Mangelerkrankung bei der veganischen Ernährung. Ich kenne keine Studie, die diese These untermauern könnte. Golden (1982) untersuchte allerdings, welche Nahrung bei 103 jamaicanischen Kindern, die Ödeme hatten, diese am ehesten heilen half. Der Autor fand, daß der Proteingehalt der Nahrung nicht ausschlaggebend für die Wirkung auf die Ödeme war, daß also Proteinmangel nicht als Ursache in Frage käme. Energiemangel in der Nahrung wurde als ein, wenn auch nicht der einzige, Grund isoliert. Aber die Energiemenge in der veganischen Ernährung kritisieren ja nicht einmal Sie als zu gering. Ödeme sind daher auch kein Problem für Veganer.

Zuletzt möchte ich noch bemerken, daß es mittlerweile schon eine Handvoll Untersuchungen gibt, die die veganische Ernährung als Therapie für verschiedene Leiden diskutieren. Margetts et al. (1986) fanden, daß eine sechswöchige vegetarische Diät für Patienten mit geringem Bluthochdruck im Gegensatz zur Kontrollgruppe zu einer Abnahme des Blutdrucks führte. Eine schwedische Studie, Lindahl et al. (1984), zeigte, daß von 26 Patienten mit zu hohem Blutdruck nach einjähriger veganischer Diät 22 Personen auch ohne ihre Medikamente überhaupt keine und die restlichen 4 weniger Symptome aufwiesen. Ellis et al. (1977) berichten von 4 Patienten mit angina pectoris, die sich in allen Fällen im Laufe einer mehrjährigen veganischen Diät wesentlich verbesserte. Hamberg et al. (1982) konnten bei 13 weiblichen Patienten mit rheumatoider Arthritis zeigen, daß eine strikte veganische Ernährung nach einem Monat im Gegensatz zur Kontrollgruppe in allen Fällen zu einer signifikanten Verbesserung geführt hat. Lindahl et al. (1985) verordneten langjährigen Patienten mit bronchialem Asthma eine veganische Diät. Nach einem Jahr fühlten 92% der Patienten eine Verbesserung der bzw. eine völlige Befreiung von Symptomen, was durch klinische Untersuchungen bestätigt werden konnte. Bei diesen Studien ist allerdings nicht klar geworden, welche Eigenschaft der veganischen Ernährung für die jeweiligen therapeutischen Effekte verantwortlich ist.

Lassen Sie mich also kurz zusammenfassen. Die praktische Erfahrung mit einer Million Veganern in England zeigt. daß es, im Gegensatz zu Ihrer Behauptung, sehr leicht möglich ist als Veganer ohne umfangrei-[Seite 5]chesches Ernährungswissen gesund zu leben und dabei sportliche Höchstleistungen zu vollbringen. Das beweist auch der Umstand, daß es schon Veganer der dritten Generation gibt, die sich bester Gesundheit erfreuen. Großangelegte wissenschaftliche Untersuchungen über den Einfluß der Ernährung auf die Gesundheit in verschiedenen Teilen der Erde haben immer wieder klar bewiesen daß Vegetarier viel gesünder leben als Fleischfresser. Detailstudien ergaben daß der Konsum tierischer Lebensmittel zu einer Vielzahl von z. T. tödlichen Erkrankungen fahren kann, wie z. B. Arterienverkalkung, verschiedenen Arten von Krebs. Arthritis, Bluthochdruck, Diabetes, Blinddarmentzündung, Allergien, Verstopfung und Osteoporose. Zusätzlich sind tierische Lebensmittel mit Hormonen, Medikamenten, Salmonellen, BSE und Scrapie belastet, die bei dem Verzehr durch den Menschen tödliche Folgen entfalten können. Selbst Leukämie und AIDS können von Tierkadavern übertragen werden. 70% der Todesfälle in den USA lassen sich direkt oder indirekt auf den Konsum tierischer Lebensmittel zurückführen. Im Gegensatz zu Ihrer Behauptung zeigen verschiedene Studien, daß Kleinkinder bei genügender Energieaufnahme und schwangere Frauen, die genügend Vitamin B12 zu sich nehmen, ohne weiteres mit einer veganischen Ernährung gesund leben können. Obwohl das Vitamin B12 in relativ wenigen veganischen Nahrungsmitteln enthalten ist, kann ein Veganer ausreichend davon aufnehmen, weil der menschliche Körper nicht sehr viel B12 benötigt. Die traditionelle Meinung, daß sich pflanzliche Proteine nur in bestimmten, exakt einzuhaltenden Verhältnissen zu vollwertigen Proteinen kombinieren, wurde durch neuere Forschungsergebnisse stark relativiert. Eine Kombination verschiedener Proteine bei jeder Mahlzeit ist für den Veganer nicht notwendig, solange eine Variation von proteinreichem Essen über den Tag hinweg eingenommen wird, wie es sich normalerweise bei jedem Veganer ohne besonderes Zutun von selbst ergibt. Vitamin D erhält der Mensch im allgemeinen ausreichend, wenn er sich genügend lange im Freien aufhält. Eisen findet sich in Veganern in gleichen wenn nicht sogar größeren Mengen als beim durchschnittlichen Fleischfresser. Kalzium nimmt der Veganer generell zwar weniger auf, aber da tierische Proteine die Absorption von Kalzium erschweren, steht dem Körper bei Veganern letztendlich sogar mehr Kalzium zur Verfügung als beim durchschnittlichen Fleischfresser. Deshalb kommt es auch bei Fleischfressern viel eher zu Osteoporose. Anämien durch Eisenmangel sind bei Kleinkindern, die mit Kuhmilch ernährt wurden, im Gegensatz zu veganisch aufgezogenen, häufig. Andere Anämien und Ödeme treten bei Veganern ebenfalls nicht vermehrt auf Es gibt mittlerweile auch schon Berichte von Therapieerfolgen mit einer veganischen Diät bei Bluthochdruck, Angina pectoris, rheumatoider Arthritis und bronchialem Asthma. Es ist also nicht nur ethischer, ökonomischer und ökologischer, Veganer zu sein, sondern auch gesünder. Ich wurde daher vorschlagen, daß in Zukunft jeder Arzt seinen Patienten empfiehlt, Veganer zu werden, selbst wenn diese nicht danach fragen.

Im Anschluß finden Sie eine kleine Zusammenstellung der moralischen Gründe Veganer zu werden als Appendix und Details der zitierten Referenzen. falls sie nicht schon im Text vollständig angegeben wurden. Ich könnte Ihnen diese Liste übrigens aus dem Stehgreif verdoppeln und bei längerem Studium etwa verzehnfachen, wenn Sie das wünschen. Die von mir verwendeten Vitamin- und Mineralgehalte verschiedener Nahrungsmittel kann man in jedem besseren Buch über (veganische) Ernährung finden, Cox (1992) z. B. bietet eine Liste von Analysen von über 600 vegetarischen Lebensmitteln. Ich würde mich freuen, wenn Sie sich die Zeit nehmen, und mir Ihre Meinung zu dem doch für uns alle sehr wichtigen Thema zukommen lassen. Viele von uns müssen ja nicht nur über unsere sondern auch unserer Kinder Ernährung entscheiden, und insofern sitzen wir alle im gleichen Boot, daß wir jene Ernährungsweise finden wollen, die die natürlichste, schonungsvollste und gesündeste ist, für uns, unsere Kinder und alle anderen Mitbewohner dieser unserer Erde.

Mit freundlichen Grüßen Dr. Martin Balluch

Appendix

Ich nenne die veganische Lebensweise moralisch richtiger, weil sie die folgenden Konsequenzen hat (siehe dazu z. B. Worldwatch Paper 103. "Taking Stock: Animal Farming and the Environment." Worldwatch Institute, 1776 Massachusetts Avenue, NW, Washington DC 20036, USA):

weniger Verbrauch an Ressourcen - geschätzte 80% der landwirtschaftlich genutzten Fläche Westeuropas könnte der Natur zurückgegeben werden, wenn alle Westeuropäer Veganer würden. Aus einer gegebenen Fläche Bodens lassen sich eben unverhältnismäßig viel mehr Nahrungsmittelkalorien gewinnen. ,,wenn man Pflanzen (wie z. B. Soja) anbaut und selbst ißt, anstelle sie zuerst an andere Tiere zu verführen und dann diese zu essen.

weniger Umweltverschmutzung - die Fleischindustrie ist der größte Gewässerverunreiniger aller Industriezweige. In England kam es z.B 1988 zu 4141 Anzeigen gegen Nutztierhalter und Schlachthöfe wegen Gewässerverunreinigung, von denen 900 als schwerwiegend eingestuft wurden Allein in den USA produzieren die dortigen Rinder etwa 1 Milliarde Tonnen organischen Abfalls pro Jahr, dessen Stickstoff sich in Nitrate und Ammoniak umwandelt und das Grundwasser kontaminiert. Durch die viel größeren Mengen an pflanzlichen Nahrungsmitteln, die angebaut werden müssen, um neben den Menschen auch die Nutztiere zu ernähren, ist die Umweltverschmutzung durch Pestizide und künstliche Düngemittel ebenfalls viel höher als sie sein müßte.

weniger Ausbeutung der dritten Welt - bekanntlich wird der dritten Welt ja mittels der Schulden-Zinsen-Schraube aufgezwungen, in einer für sie völlig unökonomischen Weise Futter für unsere Nutztiere anzubauen. Wahrend die eigene Bevölkerung verhungert, müssen wertvolle pflanzliche Lebensmittel als Nutztierfutter nach Westeuropa exportiert werden, wie zum Beispiel sogar am Höhepunkt der Hungersnot in Äthiopien.

Milderung der Hungerkrise in der Welt - würden alle mehr als 5 Milliarden Menschen dieser Erde in dem Ausmaß, wie in unserer Gesellschaft praktiziert, das Fleisch anderer Tiere essen wollen, so wäre das gar nicht durchführbar. In den USA werden 70% des angebauten Getreides an Rinder verfüttert. Würden alle Bewohner der Industriestaaten Veganer werden, wäre es eine Kleinigkeit die Bevölkerung der gesamten Erde zu ernähren, selbst wenn sie noch um einiges zunähme.

das Ende des Leidens der Nutztiere - die ,,Fleischerzeugung" ist ein industrialisierter Prozeß, in dem die Nutztiere als Produktionsmaschinen und nicht als fühlende, leidensfähige Lebewesen behandelt werden. Um die derzeitige Nachfrage nach dem Fleisch anderer Tiere in unserer Gesellschaft befriedigen zu können, ist ein anderer Umgang mit unseren Mitgeschöpfen auch gar nicht möglich. Die Folge ist ein unbeschreibliches Leid in der Massentierhaltung, in Schlachthöfen und beim Lebendtiertransport. Das Ende der Nutztierhaltung würde auch die moralische Grauzone der Genmanipulation am Nutztier, sowie die Unmenge von Tierversuchen zur Steigerung der ,,Fleischproduktion" beenden.

starke Einschränkung der Abholzung des Regenwaldes - in Mittelamerika ist die Nachfrage nach Weidegründen für die Nutztiere mit mehr als 70% der Hauptgrund für die Zerstörung des dortigen Regenwaldes. 40% des bisher zerstörten Regenwaldes in Brasilien wurde auch nur der Weideflächen wegen unternommen.

stark eingeschränkter Trinkwasser-Verbrauch etwa 50% unseres Trinkwasserverbrauchs geht auf die Nutztierhaltung zurück, ein Faktum, das gerade in trinkwasserarmen Ländern wie England von großer Bedeutung ist. [Seite 5]

starker Rückgang der Methanbelastung der Atmosphäre - etwa 30% des Methanaustosses auf der Erde stammt von der Nutztierhaltung, teilweise direkt aus den Verdauungsorganen der Tiere, teilweise aus den gelagerten Güllebergen, teilweise vom Abbrennen von Biomasse zur Gewinnung von Weideflächen. Methan spielt sowohl als zweitwichtigstes Treibhausgas nach Kohlendioxid, als auch für die Chemie, die zur Zerstörung der lebenswichtigen Ozonschicht führt, eine große Rolle. Um den Methangehalt der Erdatmosphäre im Gleichgewicht zu halten, müßte der Methanausstoß wesentlich reduziert werden.

mehr Platz für Wildtiere - Millionen von Wildtieren werden jährlich im Interesse der Nutztierhaltung getötet. Wären die Europäer alle Veganer, könnten alle größeren Jäger, wie vor allem der Wolf der Luchs und der Bär, aber auch der Adler und viele andere, wieder heimisch werden. Das könnte auch wesentlich dazu beitragen, daß das Ökosystem der europäischen Großtiere wieder ins Gleichgewicht gerät. Wie schon oben ausgeführt könnte auch zusätzlich viel derzeit Landwirtschaftlich genutzter Raum als Lebensraum für Wildtiere frei werden.

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